Wenn es schnell gehen muss mit der Verständlichkeit.
Zum Übersetzen gibt es eine produktionstechnisch schlankere Variante: das Dolmetschen. Hierfür wird erst einmal eine ausgangstextorientierte Umsetzung in Deutsche Gebärdensprache (DGS) vorgenommen. Es handelt sich also um eine 1:1-Wiedergabe der Informationen des Ausgangstextes, wobei der Einsatz von staatlich geprüften tauben Gebärdensprach-Dolmetschern eine verlässliche und konstant hohe Qualität gewährleistet.
Dieses Produktionsverfahren erfordert weniger Vorbereitung als der Übersetzungsprozess. Nach dem Einlesen geht der taube Gebärdensprach-Dolmetscher ins Studio – ohne vorherige Klärung weiterer Hintergrundinfos und ohne Anpassungen der Textstruktur. Ein hörender Gebärdensprach-Dolmetscher prüft das Dolmetsch-Ergebnis auf inhaltliche Vollständigkeit, es erfolgt auch noch eine stichprobenartige Nachkontrolle.
Beide Verfahren haben je nach Auftrag und Umständen ihre Berechtigung. Beispielsweise werden tagesaktuelle Nachrichten im Sinne einer zeitnahen Umsetzung meist verdolmetscht. Die zielgruppengerechtere Variante ist jedoch das Übersetzen.